–Programm–Franz LISZT:
Die Ungarischen Rhapsodien 1 – 6, S. 359 (Fassung für Orchester von Franz Doppler)
Ungarische
Rhapsodie Nr. 1 in f-moll
Ungarische Rhapsodie Nr. 2 in d-moll
Ungarische Rhapsodie Nr. 3 in D-Dur
Ungarische
Rhapsodie Nr. 4 in d-moll
Ungarische Rhapsodie Nr. 5 in e-moll
Ungarische Rhapsodie Nr. 6 in D-Dur
–Besetzung–
Orchester Wiener Akademie
Martin Haselböck, Leitung
Die Volkslieder,
die Franz Liszt während seiner Kindheit im damals ungarischen Raiding gehört hatte, blieben ihm zeitlebens gewärtig. Sie lieferten
auch das melodische Material für die ungarischen Melodien und die „Magyar Rhapsodiak“ für Klavier, die er während einer kurzen
Rückkehr nach Pest im Winter 1839/40 komponierte. Erst 13 Jahre später hat er 19 Ergebnisse dieser nationalen Studien in,
wie er selber meinte, „einem hübsch umfangreichen Band ungarischer Rhapsodien” veröffentlicht. Sechs dieser Rhapsodien hat
der Komponist, Flötist und Dirigent Franz Doppler, den Liszt 1854 in Weimar getroffen hatte, für Orchester bearbeitet und
Martin Haselböck wird mit seiner Wiener Akademie alle Farben dieser schillernden Orchestrierung zum Leuchten bringen. In seinen
Ungarischen Rhapsodien hat Liszt dem Freiheitsdrang des ungarischen Volkes ein aufwühlendes Denkmal gesetzt. Wie die Roma
Ungarns verstand er sich als Heimatloser, zugleich aber auch als Europäer, der sich einmischte, kritisch kommentierte und
zugleich Neues bewegte und aufbaute. Scharfzüngig wie immer hat Heinrich Heine dazu bemerkt: „Dass ein so unruhiger Kopf,
der von allen Nöten und Doktrinen der Zeit in die Wirre getrieben wird, der das Bedürfnis fühlt, sich um alle Bedürfnisse
der Menschheit zu bekümmern, und gern die Nase in alle Töpfe steckt, worin der liebe Gott die Zukunft kocht: dass Franz Liszt
kein stiller Klavierspieler für ruhige Staatsbürger und gemütliche Schlafmützen sein kann, das versteht sich von selbst.“